Bericht der 33. Fachdidaktik-Tagung des AK-BTA im VBIO
Zur 33. Fachdidaktik-Tagung "Neue Impulse aus der Biotechnologie und ihre nachhaltige Wirkung auf die Biologisch-Technische Ausbildung" trafen sich am 19. & 20. Oktober 2017 fast fünfzig Teilnehmerinnen und Teilnehmer der bundesdeutschen Berufsfachschulen mit Biologisch-Technischer Ausbildung an der Chemieschule Dr. Erwin Elhardt in München.
Im Rahmen der Begrüßungsveranstaltung stellte der Schulleiter Dr. Walter Stach die Chemieschule vor und führte in das Programm ein, das von bayerischem Brauchtum und traditioneller Küche begleitet wurde. Im Anschluss begrüßte Herr Dr. Carsten Roller, Geschäftsführung des VBIO, die Teilnehmer der Tagung und wies auf die überregionale Bedeutung des VBIO für alle Biologen insbesondere die Mitgliedern des Arbeitskreises Biologisch-Technische Ausbildung hin. Schließlich eröffnete der Vorsitzende des AK-BTA, Hartmut Böhm, die jährliche Tagung des Arbeitskreises in demselben Konferenzraum des Innovations-und Gründerzentrums Biotechnologie IZB, der Ellipse, in dem schon vor 12 Jahren BTA-Schülerinnen und Schüler des BK Hilden genauso herzlich empfangen wurden wie heute die BTA-Lehrerinnen und Lehrer. Damals waren 30 Biotech-Firmen in der Gründungsphase.
Mittlerweile hat sich der Campus Martinsried zu einem der Top-Ten Biotechnologiezentren der Welt entwickelt. Auf 26.000 m² sind an dem bayerischem Life Science Hotspot über 60 Biotech-Unternehmen mit mehr als 600 Mitarbeitern angesiedelt. "Erfolgreiche Biotech-Unternehmen wie die Morphosys AG, die Medigene AG oder Micromet (heute Amgen AG) begannen Ihre Firmenkarriere im IZB", erläutert Herr Dr. Peter Hanns Zobel, Geschäftsführer des IZB in seinem Einführungsvortrag.
In den Startup-Unternehmen und den am Forschungsstandort Martinsried angesiedelten Instituten der Max-Planck-Gesellschaft sowie der Ludwig-Maximillian-Universität werden Fachkräfte für die biotechnologischen Labore gesucht. Diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit qualifizierter Ausbildung müssen heute Beruf und Familie unter einen Hut bekommen. Damit dies nicht an der Frage der Kinderbetreuung scheitert, wurde am IZB schließlich auch das Kinderhaus BioKids etabliert. Die Residence "CAMPUS AT HOME" auf dem Gelände erlaubt den Gästen des IZB eine ortsnahe Übernachtung, ein Komfort, den auch zahlreiche Tagungsteilnehmer ebenso zu schätzen wußten, wie das im Haus befindliche Gourmet-Restaurant. Für Kontaktaufnahmen zwischen den Unternehmen und den wissenschaftlichen Einrichtungen und für Veranstaltungen steht dort auch noch der sogenannte Faculty Club G2B zur Verfügung. Alles in allem freute sich Herr Zobel, die exzellenten Möglichkeiten im IZB aufzuzeigen und wünschte den Teilnehmern der Tagung einen spannenden Informationsaustausch. Mehr Informationen über die Rahmenbedingungen im Innovations-und Gründerzentrum Biotechnologie unter: http://www.izb-online.de/de/izb-informationen.html
Erste fachliche Informationen für die BTA-Ausbildung lieferte Herr Dr. Stephan Zellmeier, Produktspezialist Bio-Rad Laboratories, mit seinem Vortrag über die Produktlinien PCR und Liefe Science Education Kits. Ausgehend von der Entdeckung der PCR überspannte der Vortrag alle weiteren Entwicklungen von der quantitativen PCR (qPCR) bis zur droplet digital PCR (dPCR; http://www.bio-rad.com/de-de/category/digital-pcr). Besonders stark nachgefragt wurden Informationen über das Biotechnologie Explorer Programm, das nicht nur technische Innovation und alle dazu notwendigen Materialien in die Labore der beruflichen Ausbildung bringt, sondern auch die entsprechenden Videotutorien im Klassenraum zur Verfügung stellt. Mehr dazu: http://www.bio-rad.com/en-de/education
Nach einer bayerischen kulinarischen Stärkung wurden die Tagungsteilnehmer zum Gebäudekomplex des Max-Planck-Instituts für Biochemie und des Max-Planck-Instituts für Neurobiologie geführt. Im Foyer empfingen Frau Dr. Christine Menzfeld, Leiterin der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des MPI für Biochemie, und Frau Dr. Stephanie Merker, Leiterin der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des MPI für Neurobiologie, die Gäste.
Das MPI für Neurobiologie ist das Ältere der beiden unabhängigen Max-Planck-Institute (http://www.neuro.mpg.de/). Die Wurzeln des MPI für Neurobiologie reichen auf den deutschen Psychiater Emil Kraepelin zurück, der 1917 das erste privatfinanzierte, universitätsunabhängige und interdisziplinäre Hirnforschungs-Institut der Welt, die "Deutsche Forschungsanstalt für Psychiatrie" in München eröffnete. Auch heute noch wollen die Forscher am MPI für Neurobiologie verstehen, wie sich komplexe Nervensysteme entwickeln und im Detail funktionieren, um in einer sich kontinuierlich verändernden Umwelt die entsprechenden Verhalten auszulösen. Frau Merker stellte in ihrem Vortrag die Direktoren und deren Hauptarbeitsgebiete vor. Im Folgenden sind dies Herwig Baier: Gene - Schaltkreise - Verhalten, Tobias Bonhoeffer: Synapsen - Schaltkreise - Plastizität, Alexander Borst: Schaltkreise - Information - Modelle sowie Winfried Denk: Elektronen - Photonen - Neuronen und Rüdiger Klein: Moleküle - Signale - Entwicklung. Die Highlights finden sich auch in den entsprechenden Jahresbroschüren: https://www.neuro.mpg.de/3170101/Highlights_2014_web.pdf oder unter https://www.neuro.mpg.de/3181174/Flyer_2015_DE.pdf
Mit rund 850 Mitarbeitern aus ca. 45 verschiedenen Nationen ist das MPI für Biochemie eine der größten biologisch-medizinisch ausgerichteten Forschungseinrichtungen der Max-Planck-Gesellschaft. In derzeit acht großen Forschungsabteilungen und rund 25 selbstständigen Forschungsgruppen tragen die Wissenschaftler zu den neuesten Erkenntnissen auf den Gebieten der Biochemie, der Zellbiologie, der Strukturbiologie, der Biophysik und der Molekularen Medizin bei. Die Forscher am MPI für Biochemie untersuchen die Struktur und Funktionsweise von Proteinen - von einzelnen Molekülen bis hin zu komplexen Organismen. Die Direktoren und Forschungsgebiete des MPI für Biochemie stellte Frau Menzfeld im Einzelnen vor: Wolfgang Baumeister: Molekulare Strukturbiologie, Elena Conti: Zelluläre Strukturbiologie, Reinhard Fässler: Molekulare Medizin, Franz-Ulrich Hartl: Zelluläre Biochemie, Matthias Mann: Proteomics und Signaltransduktion, Brenda A. Schulman: Molekulare Maschinen und Signalwege, Petra Schwille: Zelluläre und molekulare Biophysik, Axel Ullrich: Molekularbiologie. In gedruckter Form lassen sich diese Informationen in der Imagebroschüre aus dem Jahr 2015 finden: https://www.biochem.mpg.de/5029267/Imagebrochure2015.pdf
Schließlich berichtete Herr Dr. Stephan Uebel aus der Biochemistry Core Facility des MPI für Biochemie über den zentralen wissenschaftlichen Methodenservice des Instituts. Die Biochemistry Core Facility stellt für die Forschergruppen eine Reihe biophysikalischer Methoden, Geräte und Know-How bereit. Dazu gehören Synthese, Reinigung und Charakterisierung organischer Verbindungen (organic small molecules, etwa Substrate, Inhibitoren, Fluorophore, Konjugate, caged-Verbindungen, etc.). Weitere Aufgaben des Chemieservice sind die Herstellung rekombinanter Proteine und die Proteomik/Massenspektrometrie. Dies alles muss finanziert und die entsprechenden Fachkräfte eingestellt werden. Welche Strategie im Umgang mit Fachpersonal im biochemischen Labor gewählt wird, hängt von der Zielsetzung ab und wurde zum Schluss lebhaft diskutiert.
Am frühen Abend kamen die Teilnehmer dann im Biergarten des Haderner Augustiner zur Abendveranstaltung mit dem Thema: "An Guadn" zusammen. Ein gelungener Abschluss des ersten Tages. http://www.haderner-augustiner.de/an-guadn.html
Der zweite Tag startete in der Früh mit einer Führung durch die sehr gut ausgestatteten Labore der Chemieschule Dr. Erwin Elhardt in Martinsried. Der Kontakt zwischen der BTA-Ausbildungsstätte und den Forschungsinstituten sowie den Biotech-Gründerfirmen wirkt sich sichtbar auf das Profil der BTA-Ausbildung aus. Näher kann eine BTA-Ausbildung nicht am Puls der Biotechnologie sein. Ein bildreicher Eindruck wird unter anderem auf den Internetseiten der Chemieschule Dr. Erwin Elhardt vermittelt: http://chemieschule-bayern.de/Bilder/Bildergalerie/Schule/Martinsried/index.html
Das Grußwort, das Herr Peter Niesslbeck als Vorsitzender des Landesverbandes Bayern im VBIO persönlich an die Mitglieder des AK-BTA übermittelte, zeigte die Errungenschaften des VBIO in der Vergangenheit und die Perspektiven in der Zukunft auf. Der Überblick über das vielfältige Engagement des VBIO auf nationaler und europäischer Ebene und die klar formulierten Zielsetzungen zeigen, dass in Zukunft genügend Arbeitsfelder bereitet sind, die gemeinsam vom Vorstand, den Landesverbänden, Arbeitskreisen und Mitgliedern des VBIO gestaltet werden können. Wichtig wird es sein, in Zeiten der von Biotechnologie geprägten Zukunft alle Fachbereiche der Biologie gleichberechtigt zu vertreten.
Welche aktuellen Trends und neuesten Entwicklungen in der Biotechnologie vorherrschen, zeigten die anschließenden Vorträge von den Gründern einiger am IBZ tätiger Biotech-Unternehmen.
Obwohl Herr Dr. Michael Scheffer, Mananaging Director Strategy & Business der Crelux GmbH- a WuXi App Tec company, erst am Abend zuvor aus China nach München zurückgekehrt war, hielt er einen spannenden Vortrag über strukturbasierte Wirkstoffforschung. Die CRELUX ist der Weltmarktführer in strukturbasierter Wirkstoffforschung. Mit Hilfe von Röntgenstruktur-Kristallographie, rekombinanter Proteinchemie, biophysikalischer Analyse und Screening wurden in den letzten zehn Jahren einige Wirkstoffe gefunden und charakterisiert, die heute als Pharmaka erfolgreich den Markt erobern. Zuvor begründete Herr Scheffer seine Reise: "Denn es war immer ein wesentliches strategisches Ziel der Crelux GmbH, ihre Expertisen und Technologien in möglichst umfassende Forschungs-und Entwicklungs-Services zu integrieren. Deshalb war die Verbindung mit der chinesischen WuXi App Tec ein perfekter Deal und mein Besuch Teil dieser Zusammenarbeit".
Dass keiner der Teilnehmer die WuXi AppTec company, ein weltweit führendes Forschungs- und Entwicklungs-Serviceunternehmen der Pharma-, Biotech- und Medizingerätebranche mit bis jetzt 22 Standorten in USA und China sowie 10.000 Mitarbeitern, bisher kannte, zeigt wie wichtig die globale Orientierung in der Biotechnologie schlussendlich auch für die BTA-Ausbildung ist. Trotz des spannenden Vortrages waren die Zuhörer am Ende wohl mehr von möglichen Kooperationen mit asiatischen Biotech-Unternehmen fasziniert als von der Suche nach Wirkstoffen. Weitere Informationen darüber: http://www.crelux.com/.
Die Generalmanagerin der CEO Chromo Tech GmbH, Frau Dr. Marion Jung, überzeugte die Zuhörer in ihrem Vortrag, dass Alpaka Nanobodies innovative Tools für die Forschung sind. Denn die ChromoTek GmbH ist Pionier einer neuen Klasse von immunologischen Forschungsinstrumenten für die Zellbiologie und Proteomik, die aus Einzeldomänen-Antikörpern der Kamelartigen gewonnen werden.
Im Jahr 2008 als Spin-off der Ludwig-Maximilians-Universität München durch ein Forschungsteam um Prof. Dr. Ulrich Rothbauer gegründet, hat sich ChromoTek schnell zu einem renommierten Anbieter innovativer Reagenzien und zu einem zuverlässigen Dienstleister für große Pharmaunternehmen entwickelt. Die Produktpalett von ChromoTek konzentriert sich auf die proprietäre Chromobody® -Technologie. Dazu werden die innovativen Single-Domain-Camel-Antikörperfragmente entweder an eine Matrix (Nano-Traps), an einen Fluoreszenzfarbstoff (Booster) gekoppelt oder an ein fluoreszierendes Protein (Chromobodies®) fusioniert oder sind Teil eines Assaysystems zur Untersuchung von Protein-Proteininteraktionen (F2H-Assay). Ihre extrem kleine Größe und hohe Stabilität machen sie zu idealen Reagenzien für die biomolekulare Forschung und Lebendzellassays. Alles Weitere aus dem Heim der Alpaka-Antikörper findet sich unter: https://www.chromotek.com/home-of-alpaca-antibodies/
Wie man mit Staub Geld machen kann, zeigte Herr Martin Spitznagel, Geschäftsführer der Dust Biosolutions GmbH. Das multidisziplinäre Start-up-Unternehmen hat sich auf industrielle Anwendungen der Biotechnologie konzentriert. Die Vision von Herrn Spitznagel ist es, die Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit von Industrien durch die Optimierung, Anpassung und Industrialisierung biotechnologischer Prozesse zu verbessern. Deshalb hat Dust Biosolutions ein Verfahren entwickelt, das bei unterschiedlichen Temperaturen und pH-Werten geeignet ist, Staubbildung zu verhindern. Es handelt sich um einen biogeochemischen Prozess, bei dem durch Bodenmikroorganismen die Ausfällung von Calciumcarbonat in der Bodenmatrix induziert wird. Die vor Ort eingesetzten und in großen Fermentern kultivierten nicht gentechnisch veränderten Mikroorganismen, die normalerweise natürliche Bestandteile in spezifischen ökologischen Systemen sind, dienen als Keimbildungsstelle und erreichen eine dreidimensionale Verfestigung von Partikeln. In Millionen von Jahren hat sich diese Form der mikrobiellen Calciumcarbonat-Fällung evolviert und kann von der Dust Biosolutions kontrolliert zur Staubkontrolle benutzt werden. Durch biologisches Staubmanagement wird Staub zu Stein und schützt damit Umwelt und Mensch. Näheres zu der vorgestellten Methode: http://dustbiosolutions.com/
Trends in der molekularen Diagnostik stellte Herr Dr. Lars Ullerich, Geschäftsführer der GNA BioSolutions GmbH, vor. Seit der Erfindung der Polymerasekettenreaktion (PCR) vor ungefähr dreißig Jahren war Heizen und Kühlen der Flaschenhals der PCR. Ein Gerät, mit dem eine Real Time PCR in 10 Minuten durchgeführt wird, demonstrierte Herr Ullerich in der Praxis. Schneller geht es nicht! Mit der Technologie der Laser-PCR, durch das ultraschnelle Aufheizen von Nanopartikeln, hat GNA BioSolutions ein Verfahren patentiert, das jeder herkömmlichen PCR überlegen ist. Laser PCR® ermöglicht Heiz- und Kühlrampen im Mikrosekundenbereich, so dass die PCR-Zyklen etwa 10mal schneller ablaufen. Das Instrument für die Laser-PCR® und Nanostove® Erkennung, der Pharos 400, wird auf der Medika 2017 erstmalig vorgestellt. Es kostet einen kleineren fünfstelligen Betrag und integriert eine ultraschnelle DNA-Amplifikation sowie eine robuste und sensitive Endpunkterkennung. Wer nicht auf der Medika sein kann, findet die Information zur Laser-PCR® und eine verständliche Animation unter: https://www.gna-bio.com/
Nach den eindrucksvollen Vorträgen und einer weiteren bayerischen Stärkung beschäftigten sich die Mitglieder des AK-BTA am Nachmittag mit der Verbandsarbeit im VBIO und neuen Zielen des AK-BTA.
Einen ersten Impuls gab Herr Dr. Carsten Roller, Ressortleiter Ausbildung & Karriere VBIO mit seiner Sicht auf die TA-Ausbildung. Die Biologen aller Fachrichtungen benötigen einen gut organisierten Verband, der in Zukunft besser aufgestellt werden muss. Denn in den Biowissenschaften gibt es mittlerweile unüberschaubar viele Bachelor- und Masterstudiengänge. Die Promotionsverfahren in Europa divergieren und haben zunehmend unterschiedliche Ansprüche, obwohl die akademischen Abschlüsse, Bachelor, Master und Promotion in europäischen Qualifikationsrahmen auf die obersten Stufen gestellt werden. Diese Entwicklungen und die unterschiedlichen fachlichen Interessen der Mitglieder machen das Erreichen von gemeinsamen Zielen nicht leichter. Zwar liegt ein Vorteil der Diversität in dem breiten Wissen und der Erfahrung, die dem VBIO damit zur Verfügung steht. Es besteht jedoch die Gefahr, dass die vom VBIO gezeigte hohe Qualität der Biologen in Europa bzw. global verloren geht. Bei der zunehmenden Akademisierung trifft dies besonders hart auf die überschaubare Gruppe der TA zu, die schon jetzt auf einer viel zu niedrigen Niveaustufe im deutschen Qualifikationsrahmen eingestuft sind. In Zeiten des digitalen Wandels ist die weitere Entwicklung aber schwer einzuschätzen. Sicher ist nur, dass ohne das Engagement des VBIO nachhaltige Entwicklungen ohne die Beteiligung von Biologen und TA verlaufen werden.
Die Nachhaltigkeit in der BTA-Ausbildung stand auch im Fokus des Vortrages von Herrn Dr. Wolfram Müller von der Jörg Zürn Gewerbeschule Überlingen. Mit der Verabschiedung der Agenda 2030 der Vereinten Nationen wurden weltweit die Ziele für eine nachhaltige Gesellschaft der Zukunft formuliert. Um die zur Erreichung dieser Ziele notwendigen Prozesse voranzubringen, wurde von der nationalen Plattform Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) am 20. Juni 2017 ein nationaler Aktionsplan BNE verabschiedet. Er beschreibt zentrale Handlungsfelder, Ziele und Maßnahmen - auch für die Berufliche Bildung. An Beispielen zeigte Herr Müller auf, wie der Aspekt der Nachhaltigkeit in die BTA-Ausbildung einfließen kann. Da dieses Thema länderübergreifend die Lehrpläne beeinflussen wird, wies er daraufhin, dies schon jetzt bei der fachdidaktische Planung zu berücksichtigen. Gerne werde weiteres Informations- und Unterrichtsmaterial zur Verfügung gestellt. Schließlich stellt das Bundesbildungsministerium dem Bundesinstitut für Berufsbildung für den Förderschwerpunkt "Berufsbildung für nachhaltige Entwicklung 2015 - 2019" bis zu neun Millionen Euro zur Verfügung. Falls Mitglieder des AK-BTA das Thema der Nachhaltigkeit schon bearbeiten und aufnehmen wollen, ist dies sicher ein Aspekt, der auf einer der nächsten Tagung beleuchtet werden sollte. Mehr unter: https://www.bmbf.de/de/nachhaltigkeit-in-der-beruflichen-bildung-3518.html
Zur optimalen Vorbereitung der anschließenden Sitzung wurden die Mitglieder des AK-BTA mit einer bayerischen Köstlichkeiten versorgt: Datschi, kommt von detschen oder datschen, was so viel bedeutet wie "hineindrücken".
Zu Beginn der Sitzung des AK-BTA fasste der Vorstandsvorsitzende die Aktivitäten des Jahres 2016/2017 zusammen. Dabei wurde die Mitarbeit des AK-BTA am Bündnis TA kritisch beleuchtet und eine Veröffentlichung im Laborjournal über die BTA-Ausbildung näher erläutert. Über die Aktivitäten des VBTA und die aktuelle Arbeitsmarktsituation informierte die Vorsitzende des VBTA Frau Dr. Nicole Lindemann. Danach wurden Änderungen in der Vorstandsarbeit des AK-BTA diskutiert und Herr Dr. Stephan Gantner von der Rheinischen Akademie Köln als zukünftiger Vorstandsvorsitzender des AK-BTA im VBIO einstimmig berufen. Die Ziele des AK-BTA wurden formuliert und die nächsten Tagungsorte vorgestellt. Alle Details der Sitzung und zur nächsten Fachdidaktik-Tagung 2018 sind dem Protokoll der Sitzung zu entnehmen.
Für die entsprechenden Bilder der Tagung bedanken wir uns bei Frau Dr. Nicole Lindemann vom VBTA und Frau Dr. Anja Schlotzhauer von den Sabine Blindow Schulen. Alle Bilder finden sich der Bildergalerie München 2017.
Ganz besondere Anerkennung gilt Herrn Dr. Walter Stach und seinen Mitarbeitern an der Chemieschule Dr. Erwin Elhardt für die exzellente Organisation der Veranstaltung.
20.10.2017
Hartmut Böhm und Nicole Lindemann